Ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen: Relevant während der Anwendung von Nandrolon-Derivaten sind insbesondere Östradiol (E2) und Prolaktin. Hyperprolaktinämie ist eine typische Begleiterscheinung des Nandrolons. Unter anderem sorgt es für den sagenumwobenen "Deca-Dick" bzw. allgemein für sexuelle Funktionsstörungen beim Mann.
(Kleiner Exkurs: Der Körper schüttet Prolaktin geschlechtsunabhängig unmittelbar nach dem Orgasmus in erhöhtem Maße aus. Dadurch wird die Wirkung von Dopamin gehemmt, welches maßgeblich für die sexuelle Erregung verantwortlich ist. Infolgedessen kommt es beim Mann zur sog. Refraktärphase nach dem Orgasmus, d.h. üblicherweise brauchen wir im Anschluss eine gewisse Zeit der Erholung bis zur nächsten Erektion.)
Des Weiteren kann Prolaktin in Verbindung mit einem erhöhten Östradiolspiegel zu Problemen mit den Brustdrüsen führen, insbesondere zur Laktation (Milchproduktion).
Davon ab handelt es sich bei Nandrolon um ein sog. Progestin, d.h. es entfaltet selbst eine Wirkung an den Progesteronrezeptoren (etwa 20% der Wirkung von Progesteron selbst). Progesteron wiederum erhöht die Sensitivität der Östrogenrezeptoren beispielsweise an den Brustdrüsen. Diesem Problem kann aber durch Kontrolle des E2-Wertes entsprechend entgegengewirkt werden.
VG