Wieso hat JohnMainhartd ein Dislike? Seine Frage ist berechtigt: Muskelgewinn ist nicht mit Kraft gleichzusetzen. Aber gemäss deiner Antwort und dem Threadtitel werde ich mich nachstehend auf die Kraft beziehen.
Ich habe mit oralen AAS keine Erfahrung, mit der gängigen SARM-Palette aber schon (und dem genannten oral verfügbarem GHRP MK-677).
Eines vorweg: ein grosser "Nachteil" der SARM - zumindest in unseren Kreisen, für die Patienten ist es wohl angenehmer - ist, dass sie nahezu nicht "spürt". Das liegt daran, dass die androgene Wirkung relativ tief ist (natürlich mit Ausnahmen) und die selektivere Wirkung auch ihren Beitrag dazu leistet.
Ostarine ist schön und gut, als Kraft-Roid mässig zu gebrauchen. Ebenso LGD, welches eher stärker als Ostarine ist. MK-677 hat mit Kraft nicht viel zu tun, Hauptwirkung ist die enorme Regeneration.
Was hier fehlt, ist S-4. S-4 wird zwar nicht mehr erforscht, ist aber momentan noch das androgenste SARM. Als ich S-4 zu meinen Cycles hinzugenommen habe, hat sich kräftemässig enorm viel getan. Wie auch mehrfach beschrieben sehe ich in S-4 eine Wirkung aus Oxandrolon und Stanozolol kombiniert (wie gesagt, keine persönliche Erfahrung). Allerdings ist es nicht schwer aus diverser Literatur die Wirkungsweisen dieser AAS herauszufinden.
S-4 gibt neben der Kraft auch eine gute Vaskularität, und dies relativ ausgeprägt (je tiefer der KFA, desto besser die Wirkung).
Allerdings gilt bei deinem Spiel die Rahmenbedingung der nebenwirkungsärmsten Dosierung. Dies ist relativ individuell, zumal ich Ostarine nie höher als 20mg/ed gefahren bin und nahezu keine bekannten NW erfahren habe (mal abgesehen von erhöhten Leberwerten, welche bei jeder Medikamentation eintreten. Allerdings noch in akzeptablem Rahmen).
Bei richtigem Schema war ich in der Lage, das S-4 relativ nebenwirkungsfrei bis 75mg/ed zu verwenden. Der Unterschied zwischen 50mg/ed und 75mg/ed ist nicht mehr gross, aber dennoch spürbar im Effekt.
Gehen wir davon aus, dass 50mg/ed die verträglichste Dosierung ist, welches ich absolut unterzeichnen würde, wenn wir von einem korrekten Schema ausgehen. Die Kraft, die S-4 bringt ist sehr gut und nicht mit LGD zu vergleichen. Letzteres ist eher für den Muskelaufbau gedacht (auch gemäss Forschungsbeschrieb) und nicht für die Kraft.
Da auch die psychische Komponente ein Bestandteil der Kraft ist, wird ein AAS wohl "mehr" subjektiv empfundene Kraft mit sich bringen als ein SARM.
Ich hatte auch mit SARM ein "on-feeling" erreichen können, allerdings war eine relativ hohe Dosierung des LGD sowie des S-4 nötig. Durch dieses Gefühl war ich - subjektiv gesehen - noch einen Tick "stärker".
Oldschool-Bodybuilder werden eine ablehnende Haltung gegenüber den SARM resp. AAS 2.0 haben und wohl auf die klassischen AAS beharren. Kann ich auch nachvollziehen, wie unter dem psychischen Aspekt beschrieben.
Jedoch sollen SARM - insbesondere S-4 - in ihrer Wirkung nicht unterschätzt werden. Allerdings gibt es auch viele Kandidaten, die SARM überschätzen und einen Muskelwachstum analog zu Testosteron erwarten. Dies ist jedoch ein anderes Thema.