Es ist ja nicht so, dass keiner dafür kämpft. Die "Digitale Gesellschaft" klärt viel auf und ruft zu Aktionen auf, genauso wie "Anonymous" und natürlich die "Piratenpartei".
Und durch Snowden werden mehr und mehr Leute auf das Thema aufmerksam (was in unserer Skandalgesellschaft schon echt schwer ist).
Die Sache mit den Datensparen spielt den Abhörer eigentlich nur in die Hände, denn dann duckt man sich ja schon und lebt schon in Angst. Das ist genau das, was sie damit bezwecken wollen. Wer Angst hat, sorgt sich für seine Sicherheit und gibt Geld dafür aus, ist aber andererseits auch leicht zu manipulieren und zu steuern. Und eure Daten sind längst im Netz, jeder Foreneintrag von vor drei Jahren kann ausgelesen, zugeordnet und so mit all euren Internet-Webkonten ein digitales Profil über eure Vorlieben, Abneigungen, euer Kaufverhalten und eure Psyche ergeben.
Ein Rückzug bringt nichts, außer Angst und dass ihr das Feld (Internet) den Spionierern überlasst.
Wichtig finde ich, dass die Piraten endlich einen Sitz in der Regierung erhalten. Den hätten sie längst haben müssen, aber erst jetzt wird vielen klar, wie viel in ihrem Alltag über das Internet läuft. Die Piraten werden nicht gleich die Merkel ablösen, also muss auch keiner Angst vor ihrer neuen, verrückten Art der gelebten Demokratie haben. Aber sie kämpfen für die richtige Sache, das freie Internet und Bürgerrechte. Und das ist mehr, als die anderen Parteien begriffen haben.
Dass die Demokratie, so wie sie ist, viel zu ausdifferenziert und damit politisches Engagement fast unmöglich ist, haben sie auch erkannt und unterstützen die Idee der liquid democracy, die ich sehr interessant finde. Hier ist die Idee in zwei Minuten erklärt:
https://www.youtube.com/watch?v=r0G_vuWTOUw