Die Creatinkinase (CK) ist ein Leitenzym für die Diagnose von Schädigungen der Herz- und Skelettmuskulatur. Dabei kann von der Höhe des CK-Anstiegs auf die Größe der Schädigung geschlossen werden. Die Gesamt-CK im Blutserum ist die Summe von vier Untertypen:
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CK-MB (Myokardtyp = Herzmuskeltyp)
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CK-MM (Skelettmuskeltyp)
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CK-BB (Hirntyp)
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CK-MiMi (Mitochondrientyp).
Entscheidend für die Diagnose eines Herzinfarkts oder einer Herzmuskelentzündung bei einer Erhöhung der Gesamt-CK ist die Bestimmung des Untertyps CK-MB. Wichtig ist der Anteil der CK-MB an der erhöhten Gesamt-CK.
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Liegt der Anteil der CK-MB an der Gesamt-CK zwischen sechs und 20 Prozent, spricht das für eine Enzymfreisetzung aus der Herzmuskulatur.
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Ein Anteil unter sechs Prozent spricht für eine Enzymfreisetzung aus der Skelettmuskulatur.
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Ein Anteil der CK-MB von über 20 Prozent findet sich bei Störungen durch die anderen Enzym-Untertypen.
Der Gesamt-CK-Wert steigt bei einem Herzinfarkt nach vier bis sechs Stunden an und erreicht nach 16 bis 36 Stunden seinen höchsten Wert. Der CK-MB-Wert steigt ebenfalls nach ca. vier Stunden an, erreicht sein Maximum jedoch bereits nach zwölf bis 18 Stunden.
Wo wird Creatinkinase gemessen?
Für die Blutabnahme ist Blutserum erforderlich. Vor der Blutentnahme sollten keine intramuskulären Spritzen gegeben werden, körperliche Anstrengungen sind zu vermeiden, weil beides die Enzymwerte erhöhen kann.
Aufgrund einer österreichweit durchgeführten technisch-analytischen Umstellung im bereich der Klinischen Chemie ergeben sich folgende Änderungen der Referenzbereiche. Die geänderten Referenzwerte gelten seit 21. März 2003
Referenz- / Normalwerte
Einheit
Männer:
< 200 U/l (alt: < 70 U/l9
Frauen:
< 168 U/l (alt 60 U/l)
Was sind Normalwerte, was ist der Referenzbereich? Klicken Sie hier!
In welchen Fällen ist die Konzentration der Creatinkinase zu hoch?
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Herzinfarkt
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Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
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Intramuskuläre Spritzen
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Operationen
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Unfälle
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Körperliche Anstrengung
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Epileptische Anfälle
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Arterielle Gefäßverschlüsse
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Muskelerkrankungen
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Vergiftungen (Intoxikationen)
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Zu niedriger Serumkaliumspiegel (Hypokaliämie)
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Erhöhte Körpertemperatur (Hyperthermie)
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Tumorerkrankungen
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Schilddrüsenerkrankungen
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Schlafmittelvergiftung
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Meningitis
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Enzephalitis
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Spezielle Medikamenteneinnahme, z. B.: Lithium
Die CK ist auch nach der Geburt im Blut der Mutter kurzzeitig nachweisbar.
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Autor:
Dr. med. Iris Hertle
Redaktionelle Bearbeitung:
Andreas Lenz
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Stand der Information: Januar 2001