Hey, erstmal vorne weg: das tut mir echt leid zu hören, das mit deiner Frau. Trotzdem bin ich immer wieder überrascht, wie erschrocken viele BBs sind, wenn sie in der einen oder anderen Form mit den negativen Auswirkungen ihres Steroidkonsums konfrontiert werden.
Ich will ja nicht klug scheißen oder predigen, aber jetzt mal ehrlich, das Roids keine Smarties sind, das wissen wir doch alle inzwischen: "Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen sie die Packungsbeilage". Je stärker ein Medikament, desto größer die Chance, mit unangenehmen Nebenwirkungen Bekanntschaft zu machen. Die Infos sind doch alle vorhanden, und das nicht erst seit gestern. Wer sich also bewusst für Steroide entscheidet, sollte sich - wenn er schlau ist - vorher ausführlich und umfangreich informieren... und zwar beim medizinisch geschulten Fachmann und nicht beim Studio-Dealer in der Umkleide oder im Schwarzen Buch (meine ich nicht persönlich, sondern ganz allgemein).
Grundsätzlich sollte man die Risiken des Steroidkonsums aber immer in Relation setzen. Es gibt weitaus mehr Leber- und Erbgutschäden durch unkontrolliertes Saufen als durch kontrolliertes Stoffen. Und wenn mir einer erzählen will, was Anabolika für ein Teufelszeug sind, dabei aber selber eine nach der anderen weg pafft, dann entlockt mir das ebenfalls nur ein müdes Lächeln.
Wie du ja zitiert hast, haben Steroide das "Potenzial" bestimmte Schäden zu verursachen, in der Regel bei Menschen mit einem "Potenzial" für bestimmte Krankheiten. Das heisst aber nicht, dass die auch zwangsläufig eintreten. Der Witz ist, das vieles auch von den Medizinern nur vermutet werden kann. Da Steroide nämlich verboten sind, kann man logischerweise auch keine offiziellen, aussagekräftigen Untersuchungen dazu durchführen. :lol:
Aber das weiss man doch eigentlich alles, bevor man sich seine erste Nadel in den Arsch jagt.
Ich sag ja auch nicht: "Huch, was für ein Schock! Hab gerade gelesen, dass man vom Rauchen Lungenkrebs bekommen kann."
Wenn jemand über Jahre Kette raucht, dann muss er eben damit rechnen, dass seine Lunge irgendwann das Handtuch wirft. Wenn jemand über Jahre Megadosen Testo einfährt, dann muss er eben damit rechnen, dass seine Spermienqualität den Bach runter geht.
Wir sind doch alle erwachsen und müssen selbst entscheiden, ob wir ein bestimmtes Risiko in Kauf nehmen oder nicht (vorausgesetzt, wir haben die notwendigen Vor-Infos). Einfach nur beten, dass es einen nicht erwischt, reicht leider nicht. Wenn ich die möglichen Folgen kenne, muss ich auch bereit sein, diese zu ertragen. Bin ich das nicht, weil mir meine Gesundheit und meine Familienplanung wichtiger sind als mein Bizepsumfang, dann muss ich halt die Finger davon lassen. Ganz einfach. Die Entscheidung trifft jeder für sich.
Harte Worte. Aber wir alle standen ja mal vor der Wahl. Und wir müssen die Verantwortung für unsere Entscheidungen übernehmen. So oder so.
Amen.