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Neuigkeiten:
Bäcker stellte Anabolika-Hostien her
Ein Waldviertler stellte Oblaten für Kraft und Potenz her. Weltweit wurden 30.000 Stück verkauft.
Normalerweise langen Gläubige zu, wenn sie Priester ans Kirchenvolk verteilen. Besonders Kreative sind jedoch draufgekommen, dass Oblaten auch unter die Zunge gelegt ihre Wirkung zeigen. Keine spirituelle, dafür eine kräftigende - für Muskeln und Potenz. Das neu kreierte Backwerk wurde mit Anabolika, Hormonen und Stimulanzen versetzt und in die ganze Welt verkauft. Nicht irgendwo in einem Untergrundlabor im Ausland, sondern in einer kleinen Bäckerei im niederösterreichischen Waldviertel. Das brachten jetzt die Ermittlungen der Umweltgruppe des Landeskriminalamtes NÖ (Gruppe Friedl, Ermittlungsgruppe Anabolika) ans Tageslicht. Die Zerschlagung eines der größten internationalen Händlerringes für Anabolika ist um eine brisante Facette reicher.
"Normal wird Anabolika in illegalen Labors im Ausland hergestellt", resümiert ein Ermittler. "Hier wurde in Niederösterreich produziert und von Niederösterreich aus international verkauft. Das war noch nie da." :lol:
Rückblick
Zwei Männer und zwei Frauen wurden im Herbst 2009 verhaftet. Wie berichtet sollen sie bereits seit Jahren einen regen Anabolika-Handel via Internet betrieben haben. Meist wurde über die jetzt teilweise gesperrten Plattformen <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.anabolika.com">http://www.anabolika.com</a><!-- m -->, <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sledge-hammer.com">http://www.sledge-hammer.com</a><!-- m --> und <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sledge-hammer.us">http://www.sledge-hammer.us</a><!-- m --> "Stoff" aus Indien, China und Europa vertrieben. Von Mödling aus - bis in die USA. Zwei Tonnen Anabolika wurden sichergestellt. Und: bunte Oblaten. Die Idee für das neue Produkt war schnell geboren, nachdem Karl G., dem 48-jährigen Kopf der Bande, irgendwann "die Hürde Zoll" für die illegalen Substanzen zu dumm wurde. Der Handel sollte unauffälliger über die Bühne gehen, Pulver und Ampullen in Schachteln waren schnell tabu. Und ein geeigneter Bäcker gefunden. Einer, der sich mit der Produktion
von Oblaten auskannte.
Immerhin hat sich der 63-jährige Waldviertler auf die Produktion des Backwerks - für Torten, Süßigkeiten, Ostergras - spezialisiert.
Für den Geschäftszweig "Anabolika-Oblaten" musste eine Maschine gekauft und adaptiert werden. Nach einer halbjährigen Experimentierphase konnten die ersten, mit Anabolika und Potenzmittel beschichteten "Blades" in die Welt verschickt werden. Ganz unauffällig, im Briefkuvert. 30.000 Stück wurden seit 2006 laut Polizei in Umlauf gebracht. Der Bäckermeister bekam pro A-4-Oblate 1,50 Euro. Karl G. und seine Komplizen verkauften sie um 60 bis 90 Euro weiter. Die Verdächtigen sind geständig.