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    • Offizieller Beitrag

    Cytadren ist kein anaboles/androgenes Steroid. Da es sich um einen steroidbiosynthetischen Inhibitor handelt, gehört es zur Gruppe der Geschlechtshormone. Cytadren hemmt den Aufbau von Androgenen, Östrogenen und den suprarenalen kortikalen Hormonen (Glucokortikoide und Mineralokortikoide).


    Wir wollen zunächst den letzteren der beiden Aspekte betrachten, da dieser erklärt, warum Athleten an diesem Präparat interessiert sind. Cytadren hat einen hochgradig antiöstrogenen Effekt, da es einerseits die körpereigene Östrogenproduktion hemmt und andererseits die Umwandlung von Androgenen in Östrogene verhindert. Dies ist besonders ermutigend, da es dazu beiträgt, den Östrogenspiegel des Bodybuilders niedrig zu halten. Der zweite hochinteressante Aspekt ist der, dass Cytadren die Bildung von adrenokortikalen Hormonen unterbindet. Wie kein anderes Präparat behindert es die Produktion endogener Kortisone, indem es die Umwandlung von Cholesterin in Kortisol hemmt. Aus diesem Grund wird Cytadren in der Schulmedizin zur Behandlung des Cushing Syndroms, einer Überfunktion der Nebennieren, die zur Überproduktion von Kortison führt, eingesetzt. Konsequenterweise reduziert es auf diese Weise den Kortisonspiegel, was für den Athleten mehrere Vorteile nach sich zieht. Kortison ist ein kataboles Hormon und katabol ist das genaue Gegenteil von anabol. Kortison verhindert die Proteinsynthese in den Muskelzellen, was durch Zerstörung der Aminosäuren in den Muskelzellen zur Muskelatrophie führt.


    Der menschliche Körper erzeugt ständig Kortison und reagiert auf Stress Situationen, wie intensives Training, mit einer vermehrten Kortisonausschüttung. Daher stagnieren „Natural“ Bodybuilder nach kurzer Zeit in ihrer Entwicklung, weil der körpereigene Aussstoss von Kortison den anabolen Effekt des Trainings übersteigt. Je fortgeschrittener der Athlet, und je intensiver sein Training, um so mehr wird sein Kortisonspiegel ansteigen.


    Wenn es also gelingt, die Kortisonausschüttung erfolgreich zu unterbinden, oder zumindest entscheidend zu reduzieren, wird das Verhältnis anaboler zu kataboler Hormone im Körper zu Gunsten der ersteren verändert. Daraus resultiert eine Zunahme von Muskelmasse und Körperkraft. Und Cytadren führt genau zu diesem Resultat. Jedoch gibt es ein Problem: Cytadren reduziert den Kortisonspiegel derart wirkungsvoll, dass der Körper dies auszugleichen versucht, indem er in der Hypophyse mehr ACTH (Adenocorticotropes Hormon) produziert und damit die Sekretion von Kortison in den Nebennieren stimuliert. Daher werden in der Schulmedizin bei der Behandlung vom Cushing Syndrom geringe Mengen oraler Hydrokortisone verabreicht, um somit die Produktion von ACTH in der Hypophyse zu verhindern. Diese Dosis ist derart niedrig, dass der Kortisonspiegel im Blut nicht wesentlich ansteigt. Und hier genau liegt das Problem. Cytadren senkt den Kortisonspiegel, welches der Körper durch eine höhere Produktion von ACTH ausgleicht und somit die Wirkung von Cytadren neutralisiert. Bei Einnahme exogener Hydrokortisone wird kein ACTH produziert; jedoch verringert dies auch die Wirkung von Cytadren. Daher ist es notwendig, einen Anwendungsplan zu finden, der die körpereigene Produktion von ACTH verhindert oder hinauszögert. Da der Körper nicht unmittelbar nach Absenken des Kortisonspiegels durch die Einnahme von Cytadren reagiert, muss das Präparat einige Tage hintereinander eingenommen werden, um eine Reaktion im Körper hervorzurufen. Wird Cytadren nur zwei Tage lang eingenommen und dann zwei Tage abgesetzt, so erscheint es einleuchtend, dass der Körper nicht genügend Zeit hat, um angemessen zu reagieren und demnach die Produktion von ACTH in der Hypophyse unterbricht. Ähnlich wie bei Clenbuterol wurde ein alternierender Einnahmezyklus mit zwei Tagen der Anwendung und zwei Tagen der Abstinenz gefunden.


    Ein weiteres Problem, das im Zusammenhang mit Cytadren gelöst werden musste, war, wie bereits schon erwähnt, dass die körpereigene Produktion von Androgen behindert wurde. Daher sollte Cytadren nicht von „Natural Bodybuildern“ genommen werden. Die Lösung zu diesem Problem besteht darin, dass gleichzeitig ein langzeit wirkendes Testosteron, wie Testosteron Enanthate, genommen wird. So könnte beispielsweise Testoviron Depot 250 als mögliches Präparat in Erwägung gezogen werden.


    Was die Dosierung betrifft, so sind wir an einem sehr interessanten Punkt angelangt. In der Schulmedizin beträgt die Dosierung zur Behandlung des Cushing Syndroms zwischen 2 und 7 Tabletten täglich. Da bisher nicht genügend Athleten dieses Präparat verwendet haben, verfügen wir nicht über ausreichende experimentelle Daten. Aufrund der Tatsache, dass der Kortisonspiegel eines Athleten nicht so hoch ist, wie bei Personen, die an einer Hyperfunktion der Nebennieren leiden, wird wahrscheinlich eine niedrigere Dosis ausreichen. Nach dem, was wir bisher wissen, scheinen 2 - 4 Tabletten je 250 mg täglich eine angemessene Dosis zu sein. Die Tabletten werden immer einzeln, in regelmässigen Abständen über den Tag verteilt, am besten zu den Mahlzeiten, eingenommen. Wichtig ist noch ein „sneaking in“ bei Anwendungsbeginn, was bedeuted, dass anfangs jeweils immer nur eine Tablette genommen wird und dann langsam und gleichmässig die Dosierung erhöht wird, bis die maximale Dosis erreicht ist. Wie lange sollte es genommen werden? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Berücksichtigt man aber, dass der Körper manchmal die Produktion von ACTH erhöht, so ist es ratsam, das Präparat nicht länger als 4 - 6 Wochen anzuwenden. (Wir müssen auch noch die potentiellen Nebenwirkungen in Betracht ziehen, zu denen wir gleich noch kommen). Ein weiterer interessanter Aspekt: Cytadren ist (noch) nicht auf irgendeiner Doping Liste. Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren haben, ist eine Kombination von Cytadren, Wachstumshormonen und eine geringe Menge injizierbarer Testosterone der neue Hit unter Athleten jeder Disziplin, da diese jeden Doping Test besteht.


    Die Nebenwirkungen von Cytadren müssen noch beleuchtet werden, und sie sind unglücklicherweise vielfältig und manchmal schwerwiegend. Die am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen sind Abgespanntheit und Benommenheit. Konzentrationsmangel, Ruhelosigkeit, Depression, Apathie und Schlafstörungen treten weniger häufig auf, sind aber möglich. Noch seltener und abhängig von der Dosis sind Schwindelgefühl, Erbrechen, Magen-Darm Schmerzen, Durchfall und Kopfschmerzen. Ein möglicher Hautausschlag und die bereits erwähnte Abgeschlagenheit und Benommenheit sind gewöhnlich die anfänglichen Symptome, und diese können minimiert werden durch langsames Erhöhen der Dosierung, oder sie verschwinden von alleine. die Packungsbeilage der Ciba Geigy GmbH führt ferner auf, dass es in einigen Fällen zur inadäquaten Schilddrüsenfunktion kommt, die der Behandlung bedarf. Es wird daher empfohlen, die Schilddrüse während der Einnahme von Cytadren durch einen Arzt überwachen zu lassen. Ein weiteres Problem, dass entstehen kann, ist eine Lebererkrankung. Es wurde von Fällen berichtet, in denen die Anzahl der weissen Blutzellen, die der Blutplasmaplatten, oder gar die Gesamtzahl der Blutzellen zurückgingen. Diejenigen, die Cytadren in Erwägung ziehen, sollten die Packungsbeilage sorgfältig lesen. Wir haben erfahren, dass Athleten, aufgrund des verringerten Kortisonspiegels, über Gelenkschmerzen klagen und sie sind weiterhin einem höheren Verletzungsrisiko ausgesetzt. Es steht ausser Frage, dass Cytadren bei der Anwendung nach dem zwei Tage alternierenden Plan ein wirkungsvolles Präparat ist. Jedoch sollte der Athlet vor der Einnahme sorgfältig den Kosten/Nutzen Faktor abwägen.

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