Fett - Nicht so schlecht wie sein Ruf! (Sandow 21.06.2001)

    • Offizieller Beitrag

    Fett - Nicht so schlecht wie sein Ruf!
    Geschrieben am Donnerstag, 21. Juni, 21:52:08
    Die wichtige Rolle der Fette in unserer Ernährung wird oft verkannt. Viele Sportler halten Fett für unnütz und streichen alle fetthaltigen Lebensmittel von ihrem Speiseplan. Dabei ist Fett nicht gleich Fett: Es gibt harmlose Fettarten, ja sogar gesunde Fette, während andere eher gemieden werden sollten.



    Aus was besteht Fett?


    Fettmoleküle haben eine gewisse Ähnlichkeit mit Kohlenhydratmolekülen. Beide bestehen aus Wasserstoff-, Kohlenstoff-, und Sauerstoffatomen, die aber untereinander verschiedene Bindungen haben. sie unterscheiden sich von den Kohlenhydraten vor allem dadurch, daß sie ein konzentrierter Brennstoff sind und im Verhältnis mehr Kohlenstoff und weniger Sauerstoff enthalten. Deswegen liefern Fette 9 kcal und KH nur 4 kcal pro Gramm. die wissenschaftliche Bezeichnung für Fettverbindungen sind "Lipide". Sie sind nicht wasserlöslich und lösen sich nur in organischen Lösungsmitteln. Das aufgenommene Fett wird in kleine Moleküle aufgespaltet, damit es die Darmwand durchdringen und über die Lymphgefäße in den Blutkreislauf gelangen kann. Die Gallenblase sondert Gallensalze zur Emulgierung der Fettmoleküle, die dann nach der Hydrolyse (Spaltung) zu Triglyceriden, Diglyceriden, Monoglyceriden und Glycerin umgewandelt werden. Das am meisten in der Nahrung vorkommende Lipid gehört zur Gruppe der so genannten Triglyceride und wird im Körper als Fettgewebe gespeichert. Chemisch gesehen besteht Fett aus Glycerin und Fettsäuren, es ist dabei ein Glycerinmolekül an drei Fettsäurenmoleküle gelagert. Durch Enzyme wird das Fett in seine Bestandteile aufgespaltet.


    Welche Funktionen erfüllt das Fett im Körper?



    Im Wesentlichen sind es Diese:
    1. Absorption für Vit. A,D,E,K.
    2. Enthält Linol- und Linolensäure (essentiell), unterstützen Wachstumsprozesse im Körper.
    3. Dient als Träger von Geschmack und Aromastoffen.
    4. verzögert Nahrungsaufnahme, weil Magenausgang sich zusammenzieht.
    5. stimuliert Hormone im Dünndarm, die Hungergefühle im Magen verhindern.
    6. Langzeit-Energiequelle für alle Gewebe des Körpers, ausgenommen Gehirn, Nerven und Lunge.
    7. kann nicht als anaerobe Energiequelle genutzt werden, weil Belastung zu kurz und groß. Anaerobes System kann nicht greifen!
    8. Kälteschutz, wird durch Unterhautfett ermöglicht.
    9. Schutz der inneren Organe vor Verletzungen, wichtige Organe sind von Fettpolstern umgeben.
    10. Aufbau der Zellmembranen.
    11. Bildung von Cholesterin, dadurch Produktion von Hormonen möglich.


    Braunes und Weißes Fett


    1% unseres Körperfettes besteht aus braunem Fett, welches aus braunen Fettzellen besteht. Dieses braune Fett ist ein spezielles Fett, welches eine Menge Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen) enthält. Es ist der Schlüssel um eine Thermogenese (Erhöhung der Körpertemperatur und damit Fettverbrennung im Ruhezustand) zu ermöglichen! Braunes Fett besitzt Rezeptoren, an denen die entsprechenden Ergänzungen oder Medikamente (Clenbuterol) andocken. Es wird das "normale" weiße Fett verbrannt um die erforderliche Wärme zu erzeugen. Das braune Fett liegt zwischen den Schulterblättern, unsere wärmste Stelle
    des Körpers.


    Ungesättigte und gesättigte Fettsäuren


    Der Unterschied liegt in der chemischen Zusammensetzung. Wie schon erwähnt, sind alle Fette Verbindungen aus Kohlenstoff-, Sauerstoff- und Wasserstoffatomen, verknüpft in einer Vielzahl von Variationen. Wenn diese Atome so angeordnet sind, daß jeweils zwei Wasserstoffatome an alle freien Bindungsstellen des Kohlenstoffsatoms gekoppelt sind, ist eine Fettsäure mit Wasserstoffatomen "gesättigt". Butter oder Schmalz sind Beispiele hierfür; sie bilden bei Raumtemperatur immer eine feste Masse. Wenn einige Bindungsstellen der Kohlenstoffatome unbesetzt bleiben, spricht man von einer "ungesättigten" Fettsäure. Bei Raumtemperatur sind das flüssige Fette wie z. B. Maiskeimöl, Sonnenblumenöl. Distelöl und Olivenöl sind weitere Beispiele für ungesättigte Fette.
    Die Gruppe der ungesättigten Fettsäure wird in einfach- und mehrfach ungesättigte aufgeteilt, abhängig von der Anzahl der Bindungen (Wasserstoffatome).
    Einfach ungesättigten Fettsäuren fehlen lediglich zwei Wasserstoffatome, um gesättigt zu sein. Beispiele hierfür sind Olivenöl oder Avokadoöl. Mehrfach
    ungesättigte Fettsäuren weisen mehr freie Bindungsstellen auf, z.B. - Soja-, und Sonnenblumenöl.


    Alle Fettquellen enthalten gesättigte und ungesättigte Fette. Tierische Fette sind vorwiegend gesättigt, pflanzliche sind wiederum eher ungesättigt. Ausnahmen sind Fisch und Hühnerfett - diese Nahrungsquellen enthalten viele ungesättigte Fettsäuren. Bei der pflanzlichen Variante bilden Kokosnussöl und Palmkernöl die Ausnahme: Sie enthalten eher gesättigte Fette.


    Cholesterin und Fett


    Es ist wissenschaftlich erwiesen das ein Zusammenhang zwischen gesättigten Fetten und Arteriosklerose besteht! Gesättigte Fette enthalten viel Cholesterin, welches sich an den Gefäßinnenseiten der Arterien abhäuft und die Gefäße verengt, was vor allem in Herznähe fatale Folgen hat. Man sollte den Verzehr von gesättigten Fetten auf ein Minimum beschränken, wie z.B. Fast Food aller Art. Ungesättigte Fette sollten hingegen reichlich aufgenommen werden, weil sie z.B. auch den schlechten Cholesterin Gehalt senken. Diese sind in Fisch oder Sonnenblumenöl enthalten. Man kann sie auch in Kapselform in der Apotheke bekommen, z.B.: Fischöl-Kapseln. Werden auch als Omega-3-Fettsäuren bezeichnet. Ein übermäßiger Fettverzehr kann zu Diabetes, Fettleibigkeit, erhöhtem Blutdruck und sogar Krebs führen. Die tägliche Aufnahme sollte nicht höher als 1g/kg sein!



    Sandow
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